Unter dem Pflaster – reloaded

Unter dem Pflaster – reloaded
Eine viertägige interdisziplinäre Reihe mit Arbeiten von Berliner Künstler*innen
20. – 23. Oktober 2022

Der Eintritt ist frei. Barbetrieb vor und nach den Vorstellungen.

AULA im Milchhof
Schwedter Straße 232
10435 Berlin

Nach dem Festival ist vor dem Festival: nach einem wunderbaren Sommer im Milchhofpavillon freuen wir uns, zur Wiederaufnahme unserer multidisziplinären Kunstreihe Unter dem Pflaster – reloaded vom 20. bis 23. Oktober 2022 in die AULA im Milchhof einzuladen. An diesen vier Tagen zeigen die beteiligten Künstler*innen nun Überarbeitungen und Neufassungen ihrer im Sommer vorgestellten Stücke.

Künstlerische Leitung: Peter Stamer und Frauke Havemann
Produktionsleitung: Sasha Schlegel
Technische Leitung: Ivan Bartsch und Eric Schefter
instagram: @unterdempflaster

Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.

 

T A G E S P R O G R A M M

Donnerstag, 20. Oktober
19.30 Uhr

Luke und Alina und alle 21 Jahre
(Visionen in der Aula)
Von und mit u.a. Florian Brossmann, Silke Lange, Thomas Martius, Petra Steuber

2021 haben wir eine große Geschichte live im Kino gezeigt: „1884 wird ein Wal geboren und der Grundstein gelegt für das Berliner Reichstagsgebäude. Die Welt verändert sich rasant. IT-Nerd Angelica aus den USA und Tierschützer Viktor aus Russland begegnen sich 1988 in der DDR. Immer wieder treffen sie aufeinander, bis hinein in ihre Unterwasserstadt im Jahre 2055. Lebt da der Wal noch?“ Was bleibt uns 2022 davon übrig, wenn Schauspieler*innen fehlen und der kalte Krieg wieder heiß wird? Wir erzählen unsere Story nochmal, mit buntem Video und verändertem Klangfeld – und neuen Erinnerungen.

Konzept, Text, Video, Sounds, Performance: Thomas Martius / Text, Performance: Petra Steuber / Live-Musik: Silke Lange / Musik: So Fukushima / Technische Leitung, 3D-Modelle: Florian Brossmann / Auf Video und als Stimmen: Tania Feurich, Manuel Sánchez Fraguas, Sascia Haj, Jannika Hinz, René Ritterbusch, Ariane Sept, Morin Smolé

Dauer: 90 Min.

www.lukeundalina.de

 

Freitag, 21. Oktober
19.30 Uhr

The Woman Who Swallowed Her House
Ein Film von Frauke Havemann

In „The Woman Who Swallowed Her House“ geht es um den radikal subjektiven Umgang einer Biologin mit ihrer Krebsdiagnose. Inspiriert durch die Texte der Biologin Catherine Adamidi nimmt dieser Film die Zuschauenden mit auf eine ungewöhnliche Reise. In ihrem Projekt beschäftigt sich Frauke Havemann mit der Poetik der Wissenschaft und den filmischen (Un)Möglichkeiten, Prozesse im Inneren des Körpers abzubilden.

Darsteller*innen: Iris Boss, Jack Rath, Annette Klar, Michael Blau, Martin Lehmann, Edda-Marie Pieper, Aabshaar Wakhloo, Doreen Wellnitz / Voice-Over: Neal Wach
Konzept & Regie: Frauke Havemann / Kamera & Schnitt: Eric Schefter / Text: Catherine Adamidi basierend auf ihrem Text „The Waddington Effect“ / Musik: Boris Hauf / Konzeptionelle Zusammenarbeit: Rose Beermann / Character Animation: A.C. Whelan / Consulting & Scientific Support: Catherine Adamidi / Produziert von: Gesine Enwaldt, Frauke Havemann, Eric Schefter / Produktion: Frauke Havemann/ON AIR, Film & Consorten Produktionsgesellschaft
Post-Produktion support: vis:a:vis Filmproduktion GmbH

Das Drehbuch entstand durch ein Stipendium des Künstlerinnenprogramms der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
In englischer Sprache

Dauer: 32 Min.

www.fraukehavemann-onair.de

Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch statt mit Susanne Michl, Professur für Medizinethik und Medical Humanities an der Charité, der Filmemacherin Frauke Havemann und der Dramaturgin Rose Beermann (Moderation).

Dauer: 30 Min.

 

Freitag, 21. Oktober
20.30 Uhr

REWIND
Filme und Videos von Frauke Havemann, Chris Kondek, Thomas Martius, Ilya Noé, Eric Schefter, Peter Stamer und Penelope Wehrli aus den Jahren 1984 – 2004.

Ein kleines Festival im Festival: mit Film- und Videoarbeiten aus zwei Jahrzehnten öffnen die Künstler*innen der Reihe ihre Archive und geben Einblicke in ihr Schaffen aus den Zeiten von VHS, Super-8, U-Matic oder MiniDV.

 

Frauke Havemann: Tripping on the Tongue, 1996
Dauer: 12:55 min

„In ‚Tripping on the Tongue‘ sehen die Tänzerinnen aus, als seien sie Hans Bellmers Raritätenkabinett entsprungen“, schrieb man damals in der Berliner Zeitung. Inspiriert durch alte Ghost Stories und dem Film ‚Bride of Frankenstein‘ entstand 1996 dieses 13-minütige Tanzvideo.

Darsteller*innen: Willy Daum, Francesca Patrone, Thomas Lehmen, Frauke Havemann /
Musik: Willy Daum / Kamera: Mark Johnson / Schnitt: Frauke Havemann

 

Chris Kondek: Money from Outer Space, 2010
Dauer: 3:30 min

Could it be that money is an alien life form from outer space? A life form that is using us poor humans to help IT reproduce? This was question asked in doublelucky productions 2010 lecture/performance “Money: It Came From Outer Space”. This video made for the performance shows cleary enough that everything is not as it seems.

Darsteller*innen: Chris Kondek (Crashing into car), Marc Stefan (Face Covered with Jelly), Christiane Kühl (Belly with prosciutto skin) / Video: doublelucky productions / Kamera & Schnitt: Chris Kondek / Musik: Hannes Strobl


Chris Kondek: Stau
Dauer: 2:10 min

 

Thomas Martius: Aula (1988-1999)
Dauer: Viertelstunde

Thomas Martius’ Avatar präsentiert einen Zusammenschnitt aus alten Arbeiten.

 

Ilya Noé: Eve, 2004Dauer: 3:50
Bits of old super 8 family films shot by my father, stitched together with pieces from the transposed relationship with my mother. All rites reversed.
Darsteller*innen: Ilya Noé, Eva Noé u.a. / Konzept & Schnitt: Ilya Noé

 

Eric Schefter: Homecoming 92, 1992

Dauer: 5:45 min
Eine Dokumentation eines Besuchs in der Church of the Lord Jesus in Jolo, West Virginia, aufgenommen 1992 und geschnitten 2003.

Video & Schnitt: Eric Schefter / Besonderer Dank an und für Tony Feyer

 



The Luminists / Eric Schefter & Charles Cohen: Captive in the White House, 1991
Dauer: 3:05 min
Das Ausgangsmaterial (Ton und Video) für „Captive In The White House“ wurde im Laufe eines Tages während der OPERATION DESERT SHIELD (1991) improvisiert. Der Film ist eine Echtzeit-Reaktion auf die Beschäftigung der amerikanischen Fernsehmedien mit Krieg, Sport und dem „Kult“ um den Präsidenten.

Video: Eric Schefter / Ton: Charles Cohen


 

Peter Stamer: Untitled, 1998
Dauer: 6:30 min, VHS

Stumme Körper, beredte Blicke: eine Doppelprojektion ohne Ton, die als Backdrop für das Disco-Tanzstück „Cool Ecstasy2 1998 am Nationaltheater Mannheim entstanden ist.

Darsteller*innen: Christel Bize, Eric Trottier / Kamera & Schnitt: Peter Stamer

 

Penelope Wehrli: Invasion of the Amazons (Continued Erosion), 1984
Dauer: 15 min, Super-8

The archer bends her bow.

The weapon transforms into a letter.

The letter stays imprinted on her body.

A film about balance and the struggle for control over language and body.

Darsteller*innen: Laurie Perricci, Bruna Esposito, Judith Scherer / Musik: Anne Palevsky / Regie, Kamera und Schnitt: Penelope Wehrli

Dauer: ca. 60 Min

 

Samstag, 22. Oktober
19.30 Uhr

Gefahr im Anzug
Ein Hörstück von Peter Stamer

Die Beschleunigung nimmt durch die Schwerkraft zunächst zu, bevor sie gegen Null abfällt. Daten über den anliegenden Auftrieb oder die Windverhältnisse fehlen jedoch, so dass wir seine Geschwindigkeit nicht zuverlässig vorhersagen können. Das einzig Verlässliche, das wir über den Mann wissen, ist, dass er vor einer Sekunde aus seinem Fenster gefallen ist.
In seinem neuen Hörstück versetzt sich Peter Stamer in den Kopf eines Mannes, der sich in jeder Hinsicht im freien Fall befindet …
Nach der Uraufführung im Sommer bei Unter dem Pflaster gelangt nun die überarbeitete Studioproduktion des Hörstücks zur Ursendung.

Text und Regie: Peter Stamer / Sprecherin: Astrid Endruweit / Tonschnitt und Mischung: Andreas Hamza / Musik: Peter Stamer, Andreas Hamza

Dauer: ca. 45 Minuten

www.peterstamer.com

 

Samstag, 22. Oktober
ab 20.30 Uhr

Du kannst nicht reingucken / Du kannst nicht rausgucken II
Eine Mixed-Reality-Installation von doublelucky productions

Du bist zurückgekommen. Alles ist da, direkt vor dir, in diesem Gebäude, aber es entzieht sich. Hinter dir eine unfertige Landschaft, in der es Nacht wird: ein virtuelles Dickicht mannigfaltiger realer und erträumter Objekte, digitaler Wesen, Stimmen und Doppelgänger, die dich fassen und umgarnen. Vielleicht wirst du hier leben wollen.
Nach einer ersten Fassung für den Pavillon im Hof stattet doublelucky productions das Publikum nun im Korridor des Milchhofs mit Tabletts und Kopfhörern aus und lässt es eine hybride Umgebung entdecken, die kein Innen und Außen mehr kennt, in der alle Dinge Geheimnisse tragen.

Von Phillip Hohenwarter, Chris Kondek, Christiane Kühl, Mareike Trillhaas.

Dauer: das Publikum kann selbst über die Verweildauer entscheiden

www.doubleluckyproductions.org

 

Sonntag, 23. Oktober
16 Uhr
RE-LOCOMOTING v0.1
Eine Performance-Lecture von Ilya Noé

A walking artist completely loses her walking mojo. She asks Uncle Google, Auntie Wiki and Cousin Siri how to get it back. They reply by showing her video after video of members of their family teaching themselves to walk, all of which remind her that she had already posed a similar question to a Wixarika couple after sustaining a fall while hiking in northern Mexico 25 years ago…

In this performance-lecture said artist will have a first go at trying to regain (and retrain) her legs (along with some sense of levity) by way of experimenting with a few “locomotion optimisation” techniques devised by agents both naturally and unnaturally intelligent. Perhaps this is how she can finally shake and shimmy off the self-consciousness, apprehension and internalised ableism she’s been carrying since her teens as an elite gymnast, and takes that one first (silly) step to Wirikuta.

Eine Performance-Lecture von Ilya Noé in Zusammenarbeit mit Onomé Ekeh, Rosa Ramires, Pamela Slass, Oliver Staadt, Casimiro Torres

Dauer: ca. 60 Min.

In englischer Sprache

www.ilyanoe.com